Freitag, 22. Mai 2020

Aus der Notaufnahme ...

Eines vorab - eine Notfallambulanz ist wirklich nichts wo man sich gerne aufhalten möchte und schon gar nicht lustig. Aber absolut notwendig und sehr hilfreich. Und manchmal einfach auch nur interessant. 
So erging es mir gestern Abend. Angekommen um 19:30 Uhr, Aufnahmeprozedere und dann . . . gaaanz viel Wartezeit. Bis 22:45 Uhr nur herumsitzen und warten, weil nichts passierte, jedenfalls nichts mit mir.
Dafür waren aber mehrere Neuanmeldungen zu beobachten, die wohl schon als Dauergäste im Marienhospital bekannt waren. Alleine 3 vollsttrunkene Obdachlose, die hier "Straßenbewohner" genannt werden und von den Rettungssanitätern vertraut mit Vornamen angesprochen wurden.
Dann ein 3er-Konvoi RTWs mit zwei zu intubierenden Patienten. 
Mittlerweile 'bespaßte' ein mit mindestens 3 Promille abgefüllter Zeitgenosse die Wartenden und sorgte für eine Stunde zweifelhafte (Allein)Unterhaltung.
Aus Gesprächen des Pflegepersonals konnte ich entnehmen, dass der nächste angelieferte Patient unter hohem Fieber litt. Dementsprechend kam die RTW-Truppe auch mit ABC-Schutzkleidung und Dekontaminierungsgeräten durch die Ambulanz. Das war der Moment,  wo ich dann eine dritte Maske überzog ...
Das alles lief in fast 4 Stunden Wartezeit an mir vorüber. So wurde ich auf das wirklich Wesentliche runtergefahren: das Leben!
Die Untersuchungen selbst zogen sich dann noch über 1 Stunde hin, bis zu großen Röntgenbildern an meinen lädierten Körperteilen.

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