Ein wunderbarer, sehr bewegender Nachruf von unserem Fortuna-DJ Opa:
"Vor
einigen Jahren hatte ich mal eine Art humorvollen Nachruf auf einem
gemeinsamen Kumpel verfasst, der den "Kallen" zu der launigen Äußerung
veranlasste, "Opa, in ein paar Jahren schreibst du so einen für mich,
bitte." Und dann lachten wir. Jetzt bleibt mir das Lachen im Hals
stecken.
Als
ich gerade erfuhr, dass der Peter von seiner Bühne abgetreten ist, habe
ich wirklich schlucken müssen. Irgendwie war dieser Typ eine echt
knorrige Eiche, hatte einiges erlebt und hinter sich gelassen, irgendwie
eigentlich unsterblich. Kantig, eigen und laut, aber auch lustig und
laut.
Wenn
ihm etwas nicht passte, sagte er es. Deutlich, aber ohne dass dann
danach was negatives übrig blieb. Er konnte auch ziemlich barsch sein,
aber nur kurze Zeit später dröhnte dann auch wieder sein Gelächter.
Peter war von Musik besessen, immer auf der Suche nach der neuen Band, einem neuen Sound.
Ich
wüsste übrigens keinen, der gleichzeitig in so vielen Bands gespielt
hat wie der Kallen. Mit Peter zusammen "Blitzkrieg Bop" oder "Dirty old
town" zu singen war immer ein großer Spaß.
Sein
kleines "Café a Gogo" war immer ein herrlicher Schuppen für gestrandete
Typen. Auch hier: eigen, kantig, aber jeder hatte da seinen Platz. Bei
Blues, Rock, Punk, Psychedlic, 60ies. Kurz: Guter Musik.
Kennengelernt
habe ich ihn vor Jahrhunderten im Porky´s, als ich dort mit einigen
Kumpels die Zeche prellen wollte. Das wäre fast bei mir ins oder aufs
Auge gegangen.
Umso
schöner, dass ich Jahre später im Gogo einen Deckel machen durfte. Ich
denke, das kann man als Vertrauensbeweis durchgehen lassen.
Faszinierend
auch, wie er in diesem kleinen Laden einen Sound für die Bands
zauberte, an dem sich große Hallen ein Beispiel nehmen konnten, Wir
haben da mit dem Cashbar Club unglaublich oft gespielt und hatten da
teilweise unsere besten Konzerte. Ab und an sprang Peter dann einfach
dazu und dröhnte mich mit seiner herrlich rauchigen Stimme fast von der
Bühne.
Ich sprang dann auch mal auf die Theke und er zapfte dabei seelenruhig weiter.
Lieber
Kallen, du hinterlässt wirklich eine große Lücke. Als Musiker, als
Sänger, als Kneipenbesitzer, als Kumpel und als Mensch. Wahrscheinlich
wirst du jetzt da oben schon wieder fünf Bands am Start haben.
Rock´n´Roll-Heaven oder so.
In diesem Sinne....Mach es gut, alter Weggefährte!
Ich werde dich schwer vermissen.
Opa"
click zu fb Markus Haefs: Einige der Bands, an die ich mich erinnere:
Blue Packet, Blac Heat, Könich Kallen Syndrom, Swamp Sound Revue, CCKP, The Bare Essentials, Kallen & Mainz, Peter and the Wolf's, Die Batterie, Crooncorken, M'butu Da Sama, Baker's Breeze ... ?
Wenn im "Suchen-Fenster" meines Blogs z.B. "Black Heat" oder "Gogo" eingegeben wird, erwarten euch Hunderte von Fotos - wie z.B.:
Vom 'Gogo-Blog':
"Liebe Musikfans, Liebe GoGo-Family, Liebe Interessierte, Liebe Leser:innen
heute vor einer Woche, am 12.11.2020 um 16.30h hat Peter Kallen uns verlassen, seine Stimme füllt nun andere Räume.
Peter hatte nur wenige Wochen zuvor erfahren, dass er an einem Leberzellkarzinom erkrankt war, seine Ärzte haben ihm von Anfang an offen gesagt, dass Heilung ausgeschlossen war. Peter ist mit dieser Aussage stark und mutig umgegangen, er hatte keine Angst vor dem Tod, er hatte keine Angst vor dem Sterben.
Wir haben die verbleibenden Tage und Stunden genutzt, alles zu klären, was zu klären war, wir haben uns vorzubereitet auf das Unabänderliche und wir hatten die beste Zeit, die innigste und wahrhaftigste unseres gemeinsamen Lebens.
Ich habe Peter versprochen, das GoGo in seinem Auftrag und in seinem Sinn weiterzuführen. Das schaffe ich nicht alleine, muss ich auch nicht. Peters engste Freunde waren in den ersten und den letzten Stunden und auch in den letzten Tagen immer bei mir, sie haben Peter mit mir gemeinsam auf die Reise geschickt.
Sie alle wissen um die Situation. Seine best Buddies haben gestern Nachmittag den folgenden Aufruf auf den Weg gebracht, den ich hier (sicher im Sinne von PeeKay) gerne und voller Dankbarkeit teile.
Bea Kallen"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen