Vorab: Ich schlage hiermit jetzt schon den Begriff "Ehrensold" als Unwort des Jahres 2012 vor!!!
Nun ja, Ehrensold ... halt eine Frage der Ehre*
Soso, das Bundespräsidialamt hat also entschieden, daß Ex-BP Wulff den 'Ehrensold' erhalten soll. Dieses Bundespräsidialamt, dem z.Z. keiner vorsteht und das bis vor einigen Tagen noch von eben diesem - nun begünstigten - Christian Wulff geleitet wurde!?
Zweifelsohne haben ihn seine Anwälte in der Abtrittsrede sehr geschickt Formulierungen sagen lassen, die ihn nicht aus einem privaten, sondern einem politischen Grund haben zurücktreten lassen.
Gerne zitiere ich hier den damals frisch gewählten Bundespräsidenten Christian Wulff im ZDF-Interview "Was nun, Herr Wulff?" vom 23.6.2010:
F: Man spricht ja nicht gern über Geld, Herr Wulff, aber ein Ehrensold über 200000€ im Jahr, der Ihnen dann zusteht, passt das eigentlich in die Zeit oder müßten Sie nicht ein Zeichen für's sparen setzen?
A: Ich denke, hier muß ein Zeichen gesetzt werden. Das wird man verändern müssen.
F: Verändern müssen? In welche Richtung?
A: Das man dort Abstriche vornimmt.
F: Auch finanziell?
A: Ja sicher!
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**und das von mir, der mit diesem Begriff im Grunde genommen herzlich wenig anzufangen weiß
4 Kommentare:
Nun, der Mann ist nicht erwerbsunfähig, wenn auch sein Verhältnis zur Wahrheit deutlichen Therapiebedarf zeigt. Bis zur Rente sinds noch mindestens 13 Jahre. Er könnte es ja mit _ehrlicher_ Arbeit versuchen. Wäre eine Erfahrung für ihn.
Den Sold sollte man zunächst mal auf den Teil kürzen, den seine Tätigkeit(20 Monate) an einer Amtszeit (60 Monate) hatte. Wer vorzeitig in Rente geht, muss Abschläge hinnehmen, warum also nicht auch Wulff?
Einkünfte jeglicher Art sind auf den Sold anzurechnen.
Dienstwagen aus einer Fahrbereitschaft (Poolfahrzeug) nur nach vorheriger Genehmigung des Verwendungszwecks.
Schreibdienst über eine Zentralsekretariat, maximal ein MdB-Büro im Abgeordnetenhaus.
Falls sein Verhalten zu einer Verurteilung führt, Verlust der Pension analog zum Beamtenrecht.
Personenschutz wird er nun sicher brauchen. Auch wenn er sich das selbst zuzuschreiben hat.
Dann wären die Kosten schon wesentlich erträglicher und vielleicht auch uns Bürgern und Steuerzahlern eher zu vermitteln.
... aus RP-online Leserkommentaren:
"Erstatten wir doch mal alle eine Strafanzeige
Hr. Hagebölling, ein Vertrauter von Hrn. Wulff aus seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident, ist von diesem zum Chef des Bundespräsidialamtes gemacht worden. Das nennt man Vetternwirtschaft. Wen wundert es da, dass er seinem alten Kumpanen nun einen Gefallen tut? So etwas nennt man Seilschaften!
Es ist aber offensichtlich, dass Hr. Wulff nicht aus politischen, sondern persönlichen Gründen zurückgetreten ist. Wenn Hr. Hagebölling das nun verdreht um seinem "Gönner" einen Gefallen zu erweisen, nennt man das Begünstigung. Spätestens dann, wenn festgestellt wird, dass Herr Wulff korrupt war, was derzeit die Staatsanwaltschaft prüft. Begünstigung ist nach § 257 StGB strafbar.
Also erstatten wir doch alle mal Strafanzeige gegen Hrn. Hagebölling!
Denn Länder, in denen solche Vorgänge ohne Konsequenzen bleiben nennt man Bananenrepublik!"
Lieber Blogger Nummer 1,
"Bis zur Rente"...das wäre ja schön. Der Ehrensold (Der Begriff allein ist in dem Zusammenhang schon grotesk genug) läuft bis zum Tod! Nicht bis zur Rente. Und ich rede nicht vom Tod des Herrn W., denn danach bekommt seine Witwe eine weitere Staatsrente. Das gilt im übrigen für alle Witwen in ähnlicher Position, z.b. auch für die zweite Frau Kohl, die c.a. 25 Jahre jünger ist als ihr Helmut. Also, von wegen "Bis zur Rente"....
Wie richtig erwähnt kommt im übrigen noch Personal, Dienstwagen und Arbeitsräumlichkeiten dazu. Und man kann annehmen, daß die Herrn sich kein 25 qm Büro für 350 Euro in der Hannover Innenstadt mieten...
In diesem Sinne..
Euer Besserwisser....
Und ich schrubb immer diese Rubbellose, wo es 2500 Rente gibt, aber außer einem versauten Outfit und nem Euro nix drin ist.
Das Allerfeinste an der causa Wullf ist ja, wenn der zu einer ordentlichen Geldstrafe verdonnert wird, bezahlt er es von seinem Ehrensold. Also vom Geld genau der Bürger, die er beschissen hat.
Sölle.
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