Mittwoch, 29. Juni 2011

Lott stonn - I








Zehn Thesen für den Erhalt des Tausendfüßlers


1.

Mit seiner elegant geschwungenen Form ist der Tausendfüßler ein unverzichtbarer Bestandteil eines Ensembles mit dem Dreischeibenhaus und dem Schauspielhaus.

2.

Der Tausendfüßler steht als bedeutendes Zeugnis einer Architekturepoche
aus gutem Grund unter Denkmalschutz.

3.

Der Tausendfüßler hat sich als Verkehrsbauwerk bestens bewährt.

4.

Auch in Autos sitzen Menschen! Sie schätzen die freie Fahrt und den freien Blick
von der Hochstraße in die Stadt.

5.

Den Fußgängern würde durch die geplante Umgestaltung ein Bärendienst erwiesen.
Die beiden Hofgartenhälften würden durch den Fortfall der Jägerhofpassage getrennt. Zwischen ihnen verkehren vier Straßenbahnlinien.

6.

Der Tausendfüßler ist nicht marode, er ist nur schmutzig und ungepflegt.

7.

Der Tunnel, der den Tausendfüßler ersetzen soll, bringt erhebliche Nachteile für den Verkehr und es entstehen riesige Löcher, die Ein- und Ausfahrten. Das Stadtbild wird nicht schöner sondern hässlicher.

8.

Der Abriss der Hochstrasse und der Bau des Tunnels wäre eine gewaltige Geldvergeudung.

9.

Unterhaltskosten eines Tunnels belasten auf Dauer die städtischen Finanzen. Der große Energieaufwand für Entlüftung und Beleuchtung belastet die Umwelt. Besondere Gefahren belasten die Verkehrsteilnehmer.

10.

Die überwältigende Mehrheit der Düsseldorfer Bürger, die sich zur Stadtplanung geäußert haben, ist für den Erhalt des Tausendfüßlers.

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lott-stonn.de

"Die Freiheit eines Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. " (Rousseau)

In der Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz Band 60 attestiert man dem Tausendfüßler, dass es die ästhetisch anspruchvollste Hochstraße Deutschlands sei.























"Seit über 35 Jahren fahre ich nachmittags nach der Arbeit über den Tausendfüssler nach Hause. Staus hat es bisher AUF ihm so gut wie nie gegeben - aber ich konnte schon von oben sehen, wie die Berliner Allee aussieht und ggfs. diesem Stau ausweichen. Kann ich das im Tunnel auch?? Ich bin sicher, nein! Das war der zweite Grund - der erste ist, dass ich lieber im Hellen bleibe als in der Dunkelheit zu verschwinden, und dass ich die Aussicht auf den Hofgarten schmerzlich vermissen würde."
"... Noch steht der Tausendfüßler. Laßt ihn stehen und macht die Stadt noch lebenswerter und nicht weniger lebenswert. Steckt das Geld lieber in alternative Energiekonzepte als Energie bei der Belüftung und Beleuchtung eines riesigen Tunnels zu verschwenden! ..."
weitere interessante Meinungen auf "Bekennen"

Meine ganz persönliche Meinung:
Ich bin für Stehenlassen! Das Ding ist in der Tat in die Jahre gekommen. Verschönerungen hätten schon längst vorgenommen werden müssen. Besonders von unten. Ein gelungener Farbanstrich (vielleicht sogar Freigabe für Graffiti-Sprayer!) oder noch besser: interessante Illuminationen, die das Ding hätten in der Stadt schweben lassen können. Das hätte auch zum sogenannten "Denkmalschutz" gepasst.
Soweit mir bekannt, ist es in den vielen vielen Jahren zu keinem Unfall auf der eleganten Hochstraße gekommen. Was man bei all unseren Tunnelröhren wohl nicht behaupten kann. Abgesehen von den verheerenden Folgen die Unfälle in Tunneln immer nach sich ziehen.
Auch ich möchte weiterhin in meine schöne Stadt "einschweben" können und nicht im Untergrund verschwinden müssen.
Nicht der Tausendfüssler ist hässlich, sondern die riesigen Tunnelrampen-Einfahr-Röhren sind grausam und zerschneiden den Hofgarten um ein vielfaches mehr. Warum nicht eine kleine Tunnellösung für den von Norden kommenden Verkehr aber vor (!) der Kreuzung Jägerhofstraße/Maximilian-Weyhe-Allee (die ja dann auch keine Kreuzung mehr sein würde)?
Ein seitens der Abrißbefürworter genanntes Argument der Folgekosten (Reinigung, Sanierung etc.pp) dürfte doch wohl für eine riesige Tunnelanlage noch viel höher ausfallen.
Und wer weiß, wenn die Baukosten -wie eigentlich immer bei solchen Gigaprojekten- doch noch in die Höhe schiessen, vielleicht gibt es dann auch ein "Düsseldorf 21". Wenn es dann nur nicht zu spät ist...

Ich habe jedenfalls von all den vielen Düssedlorfer Fahrgästen bisher nur Unverständnis und Ablehnung für den Abriss des Tausendfüßlers erfahren!
Und letztendlich gehört der Tausenfüßler für mich einfach zur Düsseldorfer Brückenfamilie. Tunnel haben alle, einen Tausendfüßler haben nur wir.

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Rettung aus dem Tunnel - vor oder zurück?

Unter nachfolgendem link kann man eine Stellungnahme gegenüber der Stadt Düsseldorf zum Bauprojekt abgeben (bis 11.7. noch): www.o-sp.de/ssl/beteiligung.php?pid=15169&tid=47880&STADT=duesseldorf

6 Kommentare:

EMYNONA hat gesagt…

!!! TOT TSI EIGLATSON

U-Frau hat gesagt…

Bist DU das schon wieder, "N OGE"? Na immerhin scheint das Geschlecht jetzt preisgegeben zu werden - falls das nicht auch schon wieder ne Finte ist.
EIN solcher Buchstabenverdreher-Kommentar ist ja noch ganz witzig, wie Jürgen auch schon angemerkt hat ... aber wenn das jetzt auf DIESE Weise weitergehen soll, naja.
Aber,liebster Blog-Chef, entscheide DU bitte, wer hier womit veröffentlicht wird und wer oder was nicht. Oder - noch besser - alle die vielen Anderen hier äußern mal ihre Meinung dazu ... komme mir hier sonst so allein auf weiter (Blog-)Flur vor :-(
Also huschdiwusch! Dat Usch

Taximann hat gesagt…

Gut beobachtet Usch. Noch geht's ja ... mit der Anonyme. Obwohl sie mit der Nostalgie-Totsagung ganz schön danebenliegt!

J.K. hat gesagt…

Schwupp di wupp gruß vom Jupp


...:-)

duessel-deluxe hat gesagt…

auf meiner Postkartensammlung bleiben auf jeden Fall....
Das Dreischeibenhaus
Der Tausendfüßler

erhalten. Werden dann bestimmt mal Raritäten !

Wolfgang Wimhöfer hat gesagt…

Die Rheinbahn zementiert grade auf der Corneliusstr mit brachialer Maschienengewalt für alle Zukunft das Gründerzeitdenken des 19. Jahrhunderts. Was ist Schönes an tonnenschweren betongrauen Bahnen, Gleisen und Drähten? Unter die Erde damit! Mit Beton im Straßenbild kann man auch anders umgehen! Filigran, leicht, schwungvoll ist der 1000füßler da ein gelungenes Beispiel...