Lange Zeit haben wir das Vergessen als eine Schwäche des menschlichen Verstandes angesehen. Was aber, wenn das Vergessen kein Fehler des Gehirns ist, sondern wenn es eine Funktion hat? Nur dank des Vergessens können wir mit der Überflutung durch Informationen und emotional belastenden Erfahrungen klarkommen. Aber wie viel Vergessen ist gut? - click:
Wir kennen es alle: ein Name, der uns nicht einfällt, oder das neue Passwort. Zu vergessen ist nervig und manchmal peinlich. Aber wie entscheidet das Gehirn, was wir vergessen oder eben nicht?
Zwischen unseren Erinnerungen herrscht eine Art Wettbewerb. Stärkere und wiederholte Eindrücke gewinnen über schwächere. Aber sind diese gewichenen Erinnerungen für immer verloren? Seit Jahrzehnten wird die Frage kontrovers diskutiert. Doch seit ein paar Jahren gibt es eine neue Idee! Die Erinnerungen existieren möglicherweise noch. "Wenn wir die Zellen stimulieren, werden die Erinnerungen wieder verfügbar. Die Erinnerung überlebt also den Vergessensprozess, aber sie wird nur unter den richtigen Bedingungen wieder zum Ausdruck gebracht. In gewissem Sinne könnte das bedeuten, dass wir die Adresse der Erinnerung verlieren, aber nicht die Erinnerung selbst."
Könnten wir irgendwann sämtliche Erinnerungen wiederfinden? Klingt nach Science-Fiction, könnte aber unter bestimmten Umständen möglich sein. Ob das wünschenswert ist, bleibt eine andere Frage. "Zudem glaubt man, dass das Vergessen essenziell ist für das Finden von kreativen Lösungen."
Vielleicht ist das Vergessen also doch kein Fehler des Gehirns, sondern eine wichtige Funktion? Aber wäre es dann vielleicht möglich, gezielt vergessen zu können? Könnten wir nicht zumindest bei den schmerzhaften Erinnerungen nachhelfen? Werden wir diese Erinnerungen in Zukunft mit einer Pille löschen können?
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