wohin würden wir auswandern? Einige fragen noch im Scherz, andere meinen es inzwischen ernst mit der Frage.
Das Vertrauen vieler Menschen in unsere Demokratie wurde in letzter Zeit erschüttert. Während einige die Angst vor einer wachsenden Zahl von Antidemokraten lähmt, ziehen andere auf die Straßen oder stellen sich Fragen wie: In was für einer Demokratie wollen wir heute leben? Was machen Wut, Hass und Menschenfeindlichkeit mit ihr? Halten wir andere Meinungen aus? Wie gehen wir mit Antidemokraten um?
Die Antwort wird viele überraschen.
Wir alle kennen das: Wer gefragt wurde, akzeptiert eine Entscheidung leichter, die von allen gefällt wird. Wer einmal eine Petition unterschrieben hat, fühlt sich gestärkt in der Wahrnehmung seiner Interessen. Wer einmal seine Meinung mit belegbaren Argumenten verteidigt hat, fühlt sich ermächtigt und mündig.
Die Antwort ist nicht: mehr Hass, mehr Verbote, mehr Ausgrenzung. Die Antwort ist: mehr Mitreden, mehr Mitbestimmen, mehr Mitentscheiden, mehr Demokratierechte.
Wir könnten jetzt alle in eine Partei eintreten oder eine gründen. Doch das trifft nicht die Lebensrealität der vielen Menschen, die gerade so versuchen, ihren Alltag zu meistern.
Wir wollen nicht alle politischen Entscheidungen selber treffen. Wir wollen vor Entscheidungen genauer informiert werden. Wir wollen zu dringenden Themen öfter gefragt werden, z.B. in Bürgerräten. Die Mehrheit von uns möchte die Möglichkeit haben, Entscheidungen rückgängig zu machen, wenn eine Regierung einmal gegen den breiten Mehrheitswillen entschieden hat.
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