🔴 Interview mit TV-Dipl- Meteorologe Sven Plöger: "Was wir heute erleben, ist der Anfang" - click:
Die Diskussion um Hilfsfonds lenkt von der eigentlichen Aufgabe der Politik ab: Angesichts des fortschreitenden Klimawandels gelte es, langfristig wirkende Maßnahmen für Extremwetterlagen zu entwickeln, die ohne staatliche Fluthilfen funktionieren. Dazu gehörten Förderung der Eigenvorsorge vor allem für einkommensschwache Haushalte in Risikogebieten, Stärkung des Versicherungsmarktes für Elementarschäden etwa durch Versicherungspflichten sowie weniger Oberflächenversiegelung. Zunehmende Versiegelung ist ein Grund ... click zum Interview:
"Jetzt wissen wir, dass es mindestens 130 Tote gegeben hat, hunderte Verletzte, unzählige Vermisste, nach denen noch gesucht wird und die hoffentlich wohlauf sind, und eine ganze Region, die verheert ist, auf Monate, und Menschen, die ihr Hab und Gute verloren haben. Wir trauern um die Toten und alle Opfer dieser Katastrophe. Wenn Ihr das lest und selbst betroffen seid: Viel Kraft und alles Gute und Dank allen Helfer*innen. Wenn Ihr nicht betroffen seid: Vielleicht mögt Ihr spenden oder etwas ähnliches.
Die Katastrophe kam nicht aus dem Nichts. Es ist nicht klar, wie stark der Anteil des Klimawandels daran war, aber eins ist seit Jahren bekannt: Global nimmt die Zahl der Extremwetter zu, in Zahl und Intensität, seien es Dürren, Starkregen, Überschwemmungen, extreme Hitze. Spätestens jetzt sollte klar sein: Sich zurücklehnen, denken, das trifft nur die anderen, die in Bangladesch, auf den Philippinen oder in Äthiopien funktioniert nicht mehr. Die Klimakatastrophe ist längst da, auch wenn wir erst den Anfang sehen bei uns, und es ist eine soziale wie Menschheitsfrage, mit allen Konsequenzen.
In ihrem Buch der "Preis des Überlebens" hat Angela Merkel 1997 als Umweltministerin die Bekämpfung des Klimawandels als Frage von Leben oder Tod beschrieben, Konzerne wie Exxon wussten noch viel früher, was kommen würde. Und doch immer das Gleiche Lamentieren: Wir müssen die Wirtschaft schützen, wir dürfen den Menschen nicht zu viel zumuten...
Das Gegenteil ist richtig: Auch "die Wirtschaft" ist bedroht, und wir müssen als Gesellschaft radikal umsteuern, in kürzester Zeit.
Nach der Beseitigung der Folgen der Hochwasserkatastrophe stehen zwei Aufgaben an: Die Vorbereitung auf weitere Katastrophen angesichts unweigerlicher Folgen des Klimawandels, hier hat Deutschland eine globale Verantwortung. Und alles tun, was notwendig ist, um die Klimakatastrophe zu stoppen. Dafür liegt alles auf dem Tisch, was fehlt, ist eine Politik, die mutig ist, auch sich, mit den Konzernen anzulegen. Das geht nur sozial gerecht und global. Als Linke haben wir ein Programm vorgelegt, das notwendige Maßnahmen und Regeln vorschlägt, die gerecht sind, wirksam und aus denen sich niemand rauskaufen kann. Also packen wir es an."
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