nehmt das:
"Wissen
Sie was, die Karikaturen von Charlie Hebdo sind rüde, geschmacklos,
böse. Die meisten sind überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Und
trotzdem dürfen, sollen sie veröffentlicht werden. Weil das die DNA
unserer Demokratie ist: Meinungs- und Pressefreiheit. Für dieses
Menschenrecht sind Millionen auf die Straße gegangen, tausende
gestorben. Wir Journalisten geben dieses Recht nicht auf, auch nicht,
wenn unsere Kollegen in Paris in ihrem eigenen Blut verreckt sind. Es
tut mir selbst, nach hunderten Berichten über viele Terroranschläge und
Katastrophen in meinem Reporterleben, körperlich so weh, dass ich kotzen
könnte.
Aber wir bei WDR 2 knicken genauso wenig ein wie die
Zeichner Charlie Hebdos. Auch wir machen uns lustig: über die Marotten
einzelner, über die Kirchen und wenn es sein soll, auch über den Islam.
Wir dürfen das in der Freiheit Deutschlands, auf dem Boden unseres
großartigen Grundgesetzes. Wir verulken Vegetarier und Pofalla, den
dicken Siggi oder Angie. Manchmal tut das weh. Aber man kann das
aushalten. Und wir werden das weiter tun. Jetzt erst recht. Weil wir
gegen Gewalt aufstehen.
Gewalt nämlich ist wie ein kriechender Pilz
in unseren Alltag eingesickert als wäre das normal: in Rap-Musik und
Computerspielen, Horrorfilmen und in unserer Sprache. In unseren
Nachrichten gerinnt die Darstellung dann zur brutalen Realität. Dabei
ist es egal, ob die Gewalt von Antifa oder NSU kommt, von Islamisten
oder Schlägern aus Langeweile. Gewalt scheint eine Lösung zu sein, ein
Weg, um Ziele zu erreichen.
Nein. Gewalt ist kein Weg! Wir
Journalisten wollen das nicht. Wir bei WDR 2 stehen im Schulterschluss
mit unseren Kollegen in Paris, London, Lahore, Istanbul und Kiew: wir
sagen, was wir denken und meinen: frei, frech, aber friedlich. Wir
brauchen eine neue Aufklärung, die den Menschen wieder in den
Mittelpunkt stellt, die Achtung vor dem Leben an die erste Stelle setzt.
Wenn Sie das auch so sehen, dürfen Sie sicher sein: wir von WDR 2 sind
auf Ihrer Seite."
3x dürft ihr raten ...
"Islamistischer Fanatiker enthauptet Lehrer" - click:
Terrorattacke nahe Paris: "Ich habe einen Ihrer Höllenhunde hingerichtet, der es wagte, Mohammed herabzusetzen." - click:
Ihm ging es um Meinungsfreiheit - click:
Ende September gab es schon eine Messerattacke in Paris, wo z.Z. der Prozess um die Attentate auf Charlie Hebdo angelaufen ist - click:
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