5 Tore - in 19 Minuten (4 in 6 Minuten!) - gegen BRASILIEN, in Brasilien ... !
Ich gestehe, eine neue Art des 'Freuens' an mir entdeckt zu haben. Beim 4:0, spätestens aber beim 5:0 hatte der Jubel etwas gedrücktes, beschämtes. So etwa wie "bitte mehr Tore, oder doch nicht, dass tut den Brasilianern doch weh". Bei jedem Torjubel schwang auch etwas wie Mitleid mit.
Ich erfuhr in dieser Nacht, dass ich mit dieser Gefühlslage nicht alleine war.
Hier ahnte noch keiner aus der Selecao, daß ihnen eine ähnlich große Schmach wie 1950 gegen Uruguay im Maracana blühen würde:
Und einer der Matchwinner, Thomas Müller, der erfreulicherweise immer auf dem Boden bleibt:
„Das war natürlich nicht unbedingt zu
erwarten. Da sieht man, wie unterschiedlich Spiele laufen können. Da
nehme ich gern wieder unser geliebtes Algerien-Spiel. Brasilien hat
anders agiert, hatten schnelle Ballgewinne, dann waren die Räume größer
als gegen defensiv ausgerichtete Mannschaften. Das haben wir bis Mitte
der ersten Halbzeit ausgenutzt. Irgendwann bist du als Gegner dann
gebrochen. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Wir werden noch einmal
Vollgas, um unser Leben ackern und dann das Ding holen. Wir müssen die
Kirche im Dorf lassen. Wie man uns nach Algerien kaputtgeredet hat, wird
man uns jetzt in den Himmel loben. Das ist der falsche Ansatz. Wir sind
einfach ein richtig gutes Team.“
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