


Mir ist vollkommen schleierhaft, warum in die riesigen KinosĂ€le - die eine hervorragende Hygiene-Konzeption umgesetzt haben - keine Besucher rein dĂŒrfen ...
aber in Kirchen schon ... !?
• "Restaurants grĂŒnden eigene Religion" - click:
#AlarmstufeRot: "Kasalla, Kebekus und Co. hauen zeitgleich Corona-Protestbrief raus - click:
Sehr geehrte Frau Monika GrĂŒtters,
sehr geehrter Herr Hubertus Heil,
sehr geehrter Herr Peter Altmaier,
sehr geehrter Herr Olaf Scholz,
sehr geehrter Herr Jens Spahn,
kaum eine Branche hat seit Beginn der Pandemie hĂ€rter dafĂŒr gearbeitet, ihren Kund*innen bzw. Zuschauer*innen wieder ein sicheres Erlebnis bieten zu können, als die Kulturbranche. Es wurden Hygienekonzepte erarbeitet, LĂŒftungsanlagen erneuert, Ein- und Auslassregeln erdacht, Nachverfolgungslisten gefĂŒhrt und vieles mehr – immer in enger Zusammenarbeit mit den Behörden.
Warum das alles? Weil man das Virus ernst nimmt, weil man sich der Verantwortung in der Pandemie bewusst ist und weil man sein Publikum keiner Gefahr aussetzen möchte. Damit war der Kulturbetrieb ein konstruktiver Teil der Lösung und nicht des Problems. Der politische Dank fĂŒr diese Arbeit bleibt – mit Ausnahme folgenloser Lippenbekenntnisse – weitgehend aus.
Hiermit fordern wir, die freischaffenden Humorist*innen und Musiker*innen, Sie dazu auf, endlich fĂŒr die coronabedingten SchĂ€den, beispielsweise durch die Stilllegung bzw. die drastischen EinschrĂ€nkungen des Live-Betriebs, aufzukommen. Diese Forderung bezieht sich dabei ganz explizit nicht auf uns wenige Topverdiener der Branche, sondern auf die vielen finanziell angeschlagenen privatwirtschaftlichen KulturstĂ€tten, denen die SchlieĂung droht oder die bereits schlieĂen mussten, was fast zwei Millionen Menschen auf, vor und hinter den Kulissen die berufliche Perspektive genommen hat. Die Situation ist vielerorts so ernst, dass manche Unternehmer und SelbststĂ€ndige sich bereits aus purer Verzweiflung das Leben genommen haben – es wird endlich Zeit fĂŒr Sie, zu handeln!
Sie haben MaĂnahmen beschlossen, die fĂŒr uns faktisch einem Berufsverbot gleichkommen. Als Teil der Bewegung #alarmstuferot prangern wir an, dass wir bereits seit sieben Monaten auf konkrete und zielfĂŒhrende Entscheidungen warten. Dabei geht es nicht nur darum, endlich sinnvolle finanzielle Hilfen bereitzustellen, sondern gemeinsam mit uns Perspektiven zu schaffen, wie wir zukĂŒnftig den Kulturbetrieb wieder aufnehmen können.
In den letzten Monaten gaben Sie uns das GefĂŒhl, weniger wert zu sein als Autos, Flugzeuge und FuĂballspieler. Dabei gehören wir in der derzeitigen Pandemie zu den Wirtschaftszweigen, die ohnehin schon finanziell wesentlich schlechter gestellt sind als andere. SchlieĂlich bekommen viele der (Solo-)SelbststĂ€ndigen in unserer Branche aktuell kein Kurzarbeitergeld und die meisten auch kein Arbeitslosengeld I. Selbst die Grundsicherung bleibt vielen, trotz vereinfachtem Zugang, verwehrt. Sie fallen nach wie vor durchs Raster der HilfsmaĂnahmen. Die politische WertschĂ€tzung scheint allenfalls den Steuern zu gelten, die diese SelbststĂ€ndigen seit Jahrzehnten entrichten.
Die bisherigen staatlichen Finanzhilfen konnten nur Wenige aus unserer Branche tatsĂ€chlich nutzen, denn sie waren lediglich zur Deckung von Betriebskosten wie z.B. gewerbliche Mieten, Pachten sowie Kredite fĂŒr BetriebsrĂ€ume und Leasingaufwendungen gedacht. Kaum ein SelbststĂ€ndiger in unserem Bereich hat diese Betriebskosten. Was hier die Existenz bedroht, sind private Ausgaben wie KrankenversicherungsbeitrĂ€ge, Wohnungsmieten und allgemeine Lebenshaltungskosten, die von den Finanzhilfen nicht bezahlt werden dĂŒrfen.
Die gesamte Veranstaltungsbranche ist in Deutschland der
sechstgröĂte Wirtschaftszweig. Hier sind etwa 1,7 Millionen Menschen
beschÀftigt, und es werden knapp 130 Milliarden Euro direkt umgesetzt.
Unsere Spezialisten haben Corona- Konzepte erarbeitet, die auch bei den
wenigen Veranstaltungen, die es seit Pandemiebeginn gab, erwiesenermaĂen
einwandfrei funktioniert haben. Dennoch geriert sich die Politik seit
sieben Monaten eher als Kultur-Verhinderer denn als
-Förderer. Bei
allen Corona-BeschlĂŒssen wurden ganz selbstverstĂ€ndlich Veranstaltungen
ein ums andere Mal mit Verboten belegt, wĂ€hrend Flugzeuge, ZĂŒge, Busse,
Bahnen, Fitnessstudios, SchwimmbÀder und Saunen wieder gut frequentiert
waren.
Die pauschalen, undifferenzierten Aufrufe einiger Politiker, Veranstaltungen zu meiden, ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die seit Monaten fĂŒr die sichere DurchfĂŒhrung von professionellen Events kĂ€mpfen. DafĂŒr gibt es keine logische Grundlage, denn die wenigen diesjĂ€hrigen Kulturveranstaltungen, die stattfinden durften, waren im Gegensatz z.B. zu privaten Feiern allesamt keine Superspreader-Events.
Wir fordern:
• Arbeiten Sie aktiv mit den Vertretern der #alarmstuferot zusammen und setzen Sie ihre Forderungen um!
• Schaffen Sie Finanzhilfen, die der Branche nĂŒtzen. SelbststĂ€ndige Kulturschaffende mĂŒssen damit auch ihre privaten Kosten decken können.
• Es mĂŒssen einheitliche Szenarien entwickelt werden, die den Kulturbetrieb wieder in Gang setzen. Geben Sie den 1,7 Millionen Menschen eine Perspektive!
• Die Politik muss endlich verstehen, dass auch (gröĂere) Veranstaltungen sicher
durchfĂŒhrbar sind und dies auch gegenĂŒber der Ăffentlichkeit
transportieren. Nur so gewinnt das Publikum wieder Vertrauen,
Veranstaltungen zu besuchen.
Helfen Sie uns! Jetzt! Sonst werden wir in ein paar Monaten kulturell ein Àrmeres Land sein. Vieles von dem, was dann verschwindet, wird nicht wiederkommen. Damit wird nicht nur produktiven Mitgliedern eines Wirtschaftssystems die Lebensgrundlage genommen, sondern eine Gesellschaft ihrer Seele beraubt.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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