Sonntag, 10. August 2014

Verständnis für Junggesellenabschiede

Des Tastimanns herrlicher Verständnisbeitrag muss hier offenbart werden:
"Noch ein Wörtchen zu den Jungesellen/-innen-Abschieden. Natürlich sind die eine Nervenfräse für uns ältere Herren und Damen, die einfach nur gerne ihre Ruhe im Legendenradius hätten und sich nostalgisch in die Seventies auf der Bolkerstr. zurück träumen. Wo man noch schlank und schön war und das Bier noch ne Mark kostete. Aber mal ehrlich. Wer jemals mit dem ICE von Düsseldorf nach München fuhr, dem werden diese kleinen Dörfchen in der Pfalz, Hessen und Franken aufgefallen sein, hinter und vor denen lange nur Laaaaaaaandschaft kommt. Ein Kirchturm, eine Kneipe, die wahrscheinlich „Gasthof zur Post“ oder „Dorfkrug“ heißt. Und das war´s. Jeder kennt jeden und der Würgegriff der Provinz hält alle umklammert. Es ist schwer, da ein junger Mensch zu sein. Zwischen freiwilliger Feuerwehr, Schützenverein und Forstschutz gibt es nur Saufen und Ficken. Aber beides hat aufgrund der eng umzirkelten Bewohnerschaft dieser Käffer nur beschränkten Unterhaltungswert.
Dann wird Hochzeit gemacht. Und der Katalog der „Düsseldorf Touristik“ ist bei der Hand. „Die längste Theke der Welt“. Das klingt doch ganz anders, als „Dorfkrug“. So eine Art Schinkenmeile auf Malle, nur ohne lästiges Mittelmeer drumrum. Party, Party, Party! Wer also soll es ihnen verdenken? Raus aus dem ländlichen Schnarch. Summer in the City.
Ich hoffe, es ist angekommen, dass ich die Jungs und Mädels mindestens verstehe. Die Maren wohnt ganz in der Nähe von den Busparkplätzen am Rhein, wo sich die grölenden Horden entladen. Wäre ich jünger, von Großstädten abgeschnitten und um einiges dümmer, täte ich es genau so machen."

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wäre also eine echte Marktlücke mit einer mobilen Einheit ( quasi Druckbetankung to go ) über die Dörfer zu tingeln . Das ganze nennt sich dann z.B. "Freibier , Titten , Koma Truck" Gruss Schmitzemann

tastimann hat gesagt…

Nein, Schmitzemann, das wird nicht funktionieren, da das urbane Feeling fehlt. Das Erlebnis einer Verkehrsampel oder eines Zebrastreifens gehört schon dazu.