Montag, 4. Oktober 2021

Politiker-Sprech

Bei "Anne Will" - click:

Die (Nicht-)Aussage des Abends:
Nachdem also nun SPD und CDU sich selbst ausreichend ins Schaufenster gestellt haben, ist es eigentlich eine ganz einfache Frage, die Anne Will Norbert Röttgen stellt: "Wollen Sie, Herr Röttgen, dass Armin Laschet Kanzler wird?"

"Wir wollen diese Gespräche führen und so wie es Herr Fricke und Herr von Notz gesagt haben, ermitteln: Gibt es eine Übereinstimmung in der Sache, in den Inhalten, die den Problemen, die wir gemeinsam bewerten, gerecht wird?", beginnt Röttgen und erklärt dann noch auf Nachfrage Wills, dass man aus Respekt vor dem Wahlergebnis keinen Regierungsanspruch erheben könne.

BLA. BLA. BLA.

Spätesten hier wäre das Kind endgültig in den Brunnen gefallen – läge es dort nicht ohnehin schon. Denn Röttgen hätte auf Wills Frage auch antworten können: "Natürlich will ich, dass Armin Laschet Kanzler wird, aber wir haben erst einmal nach dieser Wahl keinen Regierungsauftrag und müssen zunächst sehen, was die Verhandlungen bringen" - und niemand hätte an seiner Loyalität gezweifelt oder ihm angesichts des Wahlergebnisses Anmaßung unterstellt. Hat er aber nicht. Mit seinem Nicht-Bekenntnis füttert Röttgen stattdessen das Bild einer zerstrittenen Partei und gleichzeitig den Spott des politischen Gegners.

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