Dienstag, 11. Juni 2013

Mein blinder Passagier

In meinem Job erlebe ich ja so einiges - Skuriles, Erschreckendes, Lustiges, Verblüffendes und auch Nachdenkliches. So auch gestern, als ich eine ältere blinde Dame chauffieren konnte um ihr auch bei einigen Erledigungen behilflich zu sein. Nur wenn man ganz nah bei den Hilflosen dran ist, erfährt man so richtig, wie gut wir "Normalen" es doch haben!
Unter anderem lernte ich von der Dame, daß z.B. die €-Geldscheine miserabel zu "lesen" seien. Die Münzen sind vorbildlich mit verschiedenen Rändelungen versehen (unterschiedlich starke Rillen) und somit leicht zu unterscheiden; die Geldscheine jedoch hätten keinerlei gut befühlbare Markierungen. Info click Foto:















Geradezu zynisch sind die Markierungs-Merkmale die von der EZB veröffentlich werden:
  • Unterschiedliche Größen: je höher der Wert, desto größer ist die Banknote.
  • Kräftige Farben: Zwischen aufeinanderfolgenden Banknotenwerten bestehen deutliche Farbkontraste. So ist die 5-€-Banknote grau und die 10-€-Banknote rot, während die 20-€-Banknote blau, die 50-€-Banknote orange und die 100-€-Banknote grün ist. Die Farbe der 200-€-Banknote ist gelblich-braun, die der 500-€-Banknote lila.
  • Die Wertzahlen sind groß gedruckt.
  • Der Druck ist erhaben und somit leicht ertastbar.
  • Am Rand der 200-€- und 500-€-Banknoten befinden sich ertastbare Zeichen. Die 100-€-Banknote, die ebenso breit ist wie die übrigen Banknoten mit höherem Nennwert, weist keine ertastbaren Zeichen auf.

- "unterschiedliche Größen" ... also muß man immer alle Stückelungen dabei haben, um den Unterschied festzustellen?!
- "Kräftige Farben und großer Druck" ... na super, wenn man blind ist!
- "200 und 500€ mit ertastbaren Zeichen" ... Klar, 200er und 500er haben die Leute ja immer im Portemonnaie

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