Es fällt mir schwer, die Gefühle der vergangenen Nacht zu beschreiben. Die Schicht fängt an. Fahre gut gelaunte Menschen zur Kirmes. Dann 18 Uhr die Sondermeldung im Radio: Loveparade. Panik. 10 Tote. Unfassbar...
Ich bin mitten im Partytrubel. Kirmes, cpd-voices-of-fashion- und andere Partys müssen angefahren werden. Weitere Meldungen im Radio. Jetzt 15 Tote.
Der WDR hat längst sein Programm geändert. Sendet ständig neue, erschütternde Informationen aus der Nachbarstadt. Spielt bereits ruhige, getragene Musik.
Um mich herum ist immer noch Spass und HullyGully, Altstadt, OpenAirKino, Hafenpartys. Sogar in Duisburg wird weiter supergepartyt.
Ja hat es denn keiner mitbekommen?
Nein. Viele erfahren die Katastrophenmeldung erst bei mir im Taxi. Darunter ein Elternpaar, die total geschockt sind, weil ihre Kinder nach Duisburg sind. Sie versuchen die Hotline zu erreichen. Entsetzen und Betroffenheit.
Ich weiß selbst, daß die Welt dadurch nicht stehen bleibt. Aber es ist so skuril und bizarr, dieses Wechselbad der Gefühle erleben zu müssen. Jetzt erhöht sich die Anzahl der Toten auf 18. Auf der Ratinger tobt die Menge in Partylaune. Unweigerlich muß ich an den Kirmes-Feuerwerks-Abend denken. Hätte so etwas auch hier passieren können?
Nach und nach melden sich im WDR per Anruf oder mail Besucher, die aus Duisburg nach Hause zurückgekehrt sind, mit Augenzeugenberichten. Widersprüchlich zu den offiziellen Verlautbarungen.
Mein erster Eindruck: wie kann man eine vorausgeschätzte Menge von einer Million Menschen (die heiß und teilweise ziemlich schräg drauf sind) durch nur 1 Eingang filtern?!!?
Die Untersuchungen werden mehr zeigen.
Aber die -jetzt- 19 Toten werden davon nicht wieder lebendig.
Wieder einmal hat die Spaßgesellschaft Opfer verlangt.
Video BILD.de
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Die Chronologie der Meldungen (aus rp-online)
18.53 Uhr: Jetzt spricht die Polizei von 15 Toten.
18.42 Uhr: Am Haupteingang sind die Rettungskräfte weiter damit beschäftigt, Verletzte zu versorgen.
18.40 Uhr: Die Mobilfunknetze brechen zusammen. Telefonieren mit dem Handy ist kaum noch möglich.
18.39 Uhr: Am Tunnel, an dem die Massenpanik ausgebrochen war, spielen sich dramatische Szenen ab. Menschen sitzen weinend am Straßenrand. "So etwas entsetzliches habe ich noch nie gesehen", sagt ein Rettungssanitäter unserem Reporter vor Ort. Jetzt beginnen die Partybesucher, vom Gelände herunter zu drängen. Die Polizei hat einen Krisenstab eingerichtet.
18.30 Uhr: Die Rettungskräfte haben nicht nur mit den Opfern der Massenpanik zu tun, sondern werden auch an vielen anderen Stellen gebraucht. Inzwischen liegen überall völlig entkräftete Partybesucher herum, die Gedränge und Chaos nicht verkraftet haben. Auf der A59 an der Ausfahrt Duisburg-Duissern ist ein etwa 30-jähriger Mann eine rund zehn Meter hohe Mauer heruntergestürzt.
18.25 Uhr: Auf dem Gelände geht die Party weiter. Viele Raver haben noch gar nicht mitbekommen, was passiert ist. Auch die Musik läuft weiter - vermutlich um eine weitere Massenpanik zu verhindern.
18.20 Uhr: Auf dem Gelände befinden sich über eine Million Menschen, die das Areal irgendwann auch wieder verlassen müssen. Das ist die nächste Herausforderung, die Polizei und Rettungskräften bevorsteht.
18.10 Uhr: Die Rettungsarbeiten werden massiv durch die Menschenmassen behindert. Die A 59 war eigentlich als Rettungsweg gedacht, doch sie wird inzwischen von zahlreichen Menschen blockiert, die trotz Verbots auf die Autobahn gelaufen sind.
17.59 Uhr: Bei der Massenpanik hat es nach Polizeiangaben nach Polizeiangaben zehn Tote gegeben. Zehn Personen mussten reanimiert werden, es gibt zahlreiche Verletzte.
17.51 Uhr: Die Lage eskaliert. Jetzt sind die Fluchtwege des Loveparade-Geländes geöffnet. Die Polizei überlegt außerdem, die A 59 für die Raver freizugeben. Das gesperrte Teilstück der Autobahn durften die Partybesucher bisher offiziell nicht betreten. Einige hatten diese Polizeianweisung aber bereits hinweggesetzt.
17.45 Uhr: In dem Tunnel am Haupteingang des Geländes an der Karl-Lehr-Straße ist offenbar eine Massenpanik ausgebrochen. Offenbar gab es Verletzte; zahlreiche Polizei- und Notarztwagen sind dorthin unterwegs.
17.40 Uhr: Die Veranstalter haben eine vorläufige Besucherzahl bekannt gegeben: Heute waren bisher insgesamt 1,4 Millionen Menschen auf dem Gelände. Dazu kommen die Techno-Fans, die zwar nach Duisburg gereist sind, es aber wegen der Sperrung nicht bis auf das Gelände geschafft haben.
17.20 Uhr: Einige Technofans haben Absperrungen durchbrochen und versuchen nun, durch den Pressebereich auf das Gelände zu gelangen.
17.15 Uhr: Im Minutentakt sind die Sirenen von Rettungswagen rund um das Gelände zu hören. Die ersten Loveparade-Besucher laufen jetzt über das gesperrte Teilstück der A 59 in Richtung Hauptbahnhof, weil die übrigen Straßen so überfüllt sind. Das ist eigentlich verboten; bisher schreitet die Polizei jedoch noch nicht ein.
17.10 Uhr: Auf dem Bahnhofsvorplatz sammelt sich eine immer größere Menschenmenge. Wer einmal auf dem Vorplatz ist, kommt wegen Straßensperren nur schwer wieder weg. Die Stimmung der Besucher wird immer gereizter.
17.05 Uhr: Ein Sprecher der Bundespolizei sagt, er gehe davon aus, dass sich das Chaos am Bahnhof noch vergrößern wird. Viele Besucher sind unterwegs zum Gelände und wissen noch gar nicht, dass es abgesperrt ist. Sie werden vermutlich gleich zum Bahnhof zurückkommen.
16.58 Uhr: Die Stimmung vor dem Hauptbahnhof ist immer gereizter. Die Menschen drängen sich vor Wellenbrechern. Die Polizei greift durch, weist die Leute mit "Mach Platz hier!" zurück. Etwa 300 Beamte stehen allein vor dem Hauptbahnhof. Das Bahnpersonal kann Fragen, wie die Partybesucher aus Duisburg wegkommen sollen, derzeit nicht beantworten.
16.51 Uhr Die Bundespolizei meldet die ersten Festnahmen. Der Grund soll später bekannt gegeben werden.
16.48 Uhr Einige Leute werden wieder in den Hauptbahnhof gelassen. Bahnmitarbeiter wissen aber nicht, ob wieder Züge von Duisburg raus fahren. Hineingelassen werden jedenfalls keine. Mittlerweile stehen aber zumindest Busse bereit, um die Besucher zu umliegenden Bahnhöfen zu bringen.
16.44 Uhr Der Veranstalter teilt mit, dass das Loveparade-Gelände geschlossen werden muss. 500.000 wartende Menschen stehen allerdings noch davor. Inoffizielle Schätzungen gehen von insgesamt zwei Millionen Besuchern aus. Gerechnet wurde mit einer Million.
16.40 Uhr Viele Partybesucher beschweren sich über die Polizei. Sie gehe sehr aggressiv gegen sie vor und gebe bei Fragen keine Auskunft.
16.39 Uhr Immer mehr Besucher weichen auf die Innenstadt aus. Nun ist das Chaos auch in der City angekomen. Die Geschäfte haben alle geschlossen, nur Cafés sind noch geöffnet. Die Straßen sind voller Müll.
16.31 Uhr Die ersten Loveparade-Besucher wollen zurückfahren. Doch zu dem großräumig abgesperrten Hauptbahnhof werden sie nicht gelassen. Es gibt bislang noch keine Sonderbusse, die die Raver wieder aus der Stadt raus und zu einem anderen Bahnhof bringen. Die Leute sind stinksauer.
16.20 Uhr Die Polizei hat den Duisburger Hauptbahnhof gesperrt. Immer wieder laufen Raver auf die Gleise, begründete ein Bahnsprecher. Die Loveparade-Besucher müssen in Essen, Oberhausen, Uerdingen oder an einem anderen umliegenden Bahnhof aussteigen und werden mit Bussen zu der Megaparty gefahren.
15.55 Uhr Die Stimmung an dem Loveparade-Gelände ist immer gereizter. Es ist viel zu voll. Die Raver können nur durch einen schmalen Zugang auf das Gelände kommen. Weil es viel zu eng ist, weichen die Besucher auf die gesperrte A59 aus.
15.47 Uhr Immer häufiger sind die Sirenen des Notarztes im Stadtgebiet zu hören. Auf dem Party-Gelände selbst soll es aber noch zu keinen Zwischenfällen gekommen sein. Die Raver feiern immer noch ausgelassen. Allerdings ist der Besucheransturm mittlerweile außer Kontrolle. Für die engen Straßen, die zur Loveparade führen, sind die Massen zu viel.
15.30 Uhr Die gesperrten Straßen machen sich langsam auch in der Innenstadt bemerkbar. Der Verkehr staut sich. Wer jetzt in die Stadt will, sollte das Auto auf jeden Fall zuhause lassen.
15.15 Uhr Die Elektrofans feiern immer noch friedlich. Die Polizei meldet keine größeren Zwischenfälle. Allerdings trifft sie immer mehr alkoholisierte Jugendliche auf dem Loveparade-Gelände und in der Stadt. Sie muss wegen des riesigen Ansturms immer mehr Straßen sperren. Am Hauptbahnhof ist der Teufel los.
14.43 Uhr Auch der "Deutschland sucht den Superstar"-Checker Thomas Karaoglan feiert mit. "Das ist eine richtig geile Paryt", ruft er. "Hier kann man richtig abfeiern. Alle Duisburger müssen hier mitfeiern."
14.05 Uhr Die Raver rasten völlig aus. Die hundertausenden Feierwütigen tanzen gleichzeitig und um die Wette. Die offizielle Ansage: "Willkommen Welt, willkommen Duisburg, willkommen Sonnenschein!"
14 Uhr Pünktlich erklingt die Loveparade-Hymne. Gleichzeitig starten die Lastwagen ihre Motoren. Es wird laut auf dem Gelände. Die Scheinwerfer springen an und die Floats setzen sich in Bewegung. Die Party kann beginnen!
Lieber Jürgen,
AntwortenLöschendann fahre bitte nicht in das Chaos der Raver-Love-Parade nach Duisburg.Wenn Du ehrenamtlich
beim DRK tätig bist,dann bekommst Du einen Schock.
15 Tote bisher....und die Veranstalter machen munter weiter. Der WDR überträgt live !
Die ticken wohl nicht mehr richtig.
Unter dem Pseudo "The art of love" wird unter
Alkohol-Exzessen von 14 Jährigen Teilnehmern
eine Chaos-Veranstaltung durchgezogen.
Da war es in den Jahren 2005,2006,2009 aber
wirklich besser..... Da wurde diese Alki-Raver-
Abzocke abgesagt.
Hier ist heute das Motto......was interessieren
uns mehr als 15 Tote und Verletzte....
Man sollte sofort dort den Strom abstellen und
das Chaos stoppen....
Verkehrte Welt ! Pardon, aber muss gesagt werden
Gruß
Joerg v. Duesselthal
duessel-deluxe/superfish
Was muss aus Geldgier noch passieren ?
AntwortenLöschenEin geldgeiler Veranstalter aus Berlin,
Herr Schaller von der Loparent GmbH, sahnt
ab,seine Firma MC-FIT lässt den WDR die Chose
vermarkten ....der WDR- Ex-Intendant Pleitgen zieht
mit der Ruhr 2010 GmbH die Verträge durch, und
verkauft die Senderechte in über 100 Länder
(natürlich nicht für´n Appel und en Ei)an RTL und
drückt der Duisburg Marketing GmbH der Stadt
Duisburg die Organisation aufs Auge. TOLL !
Die Standgebühren für Abzocker und Schwarzhändler der Gastronomie sowie die Ver-
marktum der LKW-Werbeflächen kassiert der Herr
Schaller von Loparent-Berlin.
Diese Typen wussten alle,daß bereits in Dortmund
vorher mehr als 1,6 MIO Alki-Raver-Fans abgedrönt auftauchten.
Warum plante Duisburg ein
Sicherheitskonzept für 5oo.ooo Besucher.???
Alles Dilettanten am Werk gewesen.
19 Tote Menschen und mehr als 340 Schwerverletzte mussten büßen. Für was ????
Ich versteh nichts mehr!
A N T I P A R A D E fordere ich sofort.
Ohne Sponsoren,und ohne Tote !
als Anteilnahme für die Verstorbenen.
Joerg v. Duesselthal
superfish
duessel-deluxe@t-online.de