Sonntag, 26. Februar 2012

'ne kleine Story aus der Bolkerstraße

Es wäre durchaus eine Geschichte für die "etablierte Presse" um mal eine größere Glocke anzuschlagen:
... Gestern Nacht erzählte mir mein Fahrgast, die 30jährige Chrissy, eine Begebenheit, die ein eindeutiges Indiz auf die "Ballermann-Kultur-Szene" der Bolkerstraße wirft und aufzeigt, welch armseliges Niveau mittlerweile gewisse - ich möcht's mal so formulieren - Etablissements haben.Es handelt sich hierbei um den "Kuhstall", den Kuhstall zwischen Oberbayern und Engel.
Chrissy war mit 2 Freundinnen und 4 dazugehörigen Männern, zunächst anstandslos in das Lokal eingelassen worden; d.h. sie hatten die 'Türsteher-Einlass-Begutachtung' überstanden. Es wurden einige Getränke zu sich genommen und auch getanzt. Der Laden wurde nun im Laufe des Abends immer voller. Überwiegend eher jüngeres Kaliber, Marke 'Germanys-Next-Top-Model', also Kleidergröße 34 und darunter (die, so vermutete ich bisher, doch eh nicht konsumieren?!?).
Plötzlich erschien einer der Türsteher unvermittelt vor Chrissy und sagte ihr, daß sie das Lokal zu verlassen hätte.
Ups. Chrissy war sich keiner Schuld bewußt; ihre Gruppe machte guten Umsatz und benahm sich normal. Die Vermutung: das Lokal wird ja auch innen videoüberwacht - und Chrissy, nach eigenen Angaben 115 kg wiegend, fiel unter den kichernden Hungerhaken irgendeinem Supervisor an den Überwachungsmonitoren auf.
Nicht anders ist auch zu verstehen, daß der türstehende Rausschmeißer seine Forderung etwas bedrohlicher unterstrich und sagte: "Du passt hier nicht rein! Mach das Du rauskommst!"
Mit Ach und Krach ließ man sie noch ihr Getränk austrinken und ihre Freunde informieren, die dann selbstverständlich mit ihr den Sau- pardon: Kuhstall verließen.

Das ist nur eine von vielen ähnlichen Geschichten. Wir wollen kein Reeperbahnähnlichen Zustände hier.
Düsseldorfer, laßt uns auf unsere Altstadt aufpassen!

Dem nachfolgenden Kommentar von P.Kay ist wahrlich nichts mehr hinzuzufügen, außer vielleicht ... Ratlosigkeit (?):
"Die einzige Intension eines einst weltberühmten Kneipen-Viertels besteht mittlerweile bis auf wenige Ausnahmen darin, mit hohler Quantität, unsäglicher Musik, im wahrsten Sinne des Wortes "asozialen", stellenweise gewaltlüsternen Türstehern relativ einfachgestricktes, junges, steuerbares, einheitlich medien-verseucht-gestyltes Publikum mit Herdentriebattitüde, am besten nicht aus Düsseldorf, das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Fatal ist: Der Einheimische kann recherchieren, filtern und wird DEN Platz an der Theke finden, der ihm "gefällt". Doch Der von Außerhalb läuft immer mehr Gefahr, gnadenlos aufzulaufen.
Es müßte doch einige Betreiber aufhorchen lassen, daß in Magazinen ähnlich "Prinz", wenn es um Kurzreisen nach Düsseldorf geht, explizit darauf hingewiesen wird, die einstige Altstadt-Parade-Meile zu meiden.
Geld verdienen ist völlig in Ordnung. Aber der Preis sollte, in Verbindung mit dem, was die Stadt dort so alles zuläßt, oder auch verhindert und ignoriert, nicht der Verruf eines ganzen Viertels sein."

Hier einmal ein angenehmer Türsteher:

7 Kommentare:

  1. Du hast mit allem, was Du schreibst vollkommen recht, nur befürchte ich: das ist nicht nur "unsere Allstadt", das ist "unsere Gesellschaft"!!!
    cl.

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  2. Diese Szene finde ich schockierend. Was ist nur mit unserer Gesellschaft los?

    Zum Glück gibt es nicht nur solche Menschen.

    Tanja

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  3. Lieber Jürgen,
    zum Thema "Altstadt" habe ich mich bereits mehrfach in der RP geräuspert, möchte aber jetzt Deinen aktuellen Kommentar noch einmal aufgreifen. Wenn wir über die schlechten Seiten reden, dann ist doch immer die Bolkerstraße im Fokus. Das ist und bleibt nun einmal, mit ganz wenigen Ausnahmen, eine Atzenmeile. Daran wird sich auch kaum etwas ändern lassen, solange die einschlägig bekannten Lokale dort ihr Publikum ziehen. Zu allen anderen Seiten in der Umgebung sieht es zum Glück besser aus. Leider gibt es ja keine Handhabe gegen die anspruchslose Gastronomie und die Alk-Büdchen. So werden uns die Ballermänner blöderweise erhalten bleiben. Da ist das Aufpassen zwar nett gemeint, aber viel machen lässt sich da eher wenig. Jedoch...nix is' für die Ewigkeit. Auch nicht der schlechte Geschmack!

    Eckenmonster

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  4. Die einzige Intension eines einst weltberühmten Kneipen-Viertels besteht mittlerweile bis auf wenige Ausnahmen darin, mit hohler Quantität, unsäglicher Musik, im wahrsten Sinne des Wortes "asozialen", stellenweise gewaltlüsternen Türstehern relativ einfachgestricktes, junges, steuerbares, einheitlich medien-verseucht-gestyltes Publikum mit Herdentriebattitüde, am besten nicht aus Düsseldorf, das Geld aus der Tasche zu ziehen.
    Fatal ist: Der Einheimische kann recherchieren, filtern und wird DEN Platz an der Theke finden, der ihm "gefällt". Doch Der von Außerhalb läuft immer mehr Gefahr, gnadenlos aufzulaufen.
    Es müßte doch einige Betreiber aufhorchen lassen, daß in Magazinen ähnlich "Prinz", wenn es um Kurzreisen nach Düsseldorf geht, explizit darauf hingewiesen wird, die einstige Altstadt-Parade-Meile zu meiden.
    Geld verdienen ist völlig in Ordnung. Aber der Preis sollte, in Verbindung mit dem, was die Stadt dort so alles zuläßt, oder auch verhindert und ignoriert, nicht der Verruf eines ganzen Viertels sein.

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  5. Jep! Die 'Altstadt' ist hier auch nur der Blick durch's Vergrößerungsglas. Und ich fürchte, diese unsere Welt wird sich noch schneller drehen und extreme Zentrifugalkräfte entwickeln ... hoffentlich erleb' ich das nicht mehr in seinem ganzen Ausmaß :-(

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  6. WIRTSCHAFTS-PRÜFER27. Februar 2012 um 14:48

    Es wird ja niemand gezwungen die Bolkerstr. aufzusuchen geschweige dort zu konsumieren,dies geschieht alles auf freiwilliger Basis es ist fuer jeden Gastronomen legitim das Maximum an Gewinn aus seinem Geschäft herrauzuholen.

    Dies nennt sich dann MARKTWIRTSCHAFT

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  7. Uns bleibt ja noch die gute alte Ratinger ;o)

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